Heute möchte ich darüber sprechen, warum es so wichtig ist, mit unterdrückten Gefühlen wie Wut, Hass, Angst und Trauer bewusst zu arbeiten. Diese Gefühle werden oft missverstanden und stigmatisiert, weswegen wir sie oft wegdrücken. In Wahrheit steckt in dieser "dunklen Seite" unserer Seele ein grosses Potenzial für Heilung, Veränderung und persönliches Wachstum. Mit einigen Bedingungen, die dafür erfüllt sein sollten.
Die Rolle von Wut
Wut ist wie Angst, Frust und Hass eine fundamentale menschliche Emotion, die oft ein schlechtes Image hat. Es ist wahr, dass unkontrollierte Wut schädlich und zerstörerisch sein kann. Geben wir uns der Wut hin, können Verletzungen und Trennung die Folge sein. Aber Wut hat auch eine positive Seite: Sie kann ein mächtiger Motor für Veränderung und ein Katalysator für unserer Entscheidungskraft sein. Die Frage ist, wie wir mit dieser Kraft arbeiten und mit ihr umgehen.
Sollen wir Wut unterdrücken?
Wenn wir Wut unterdrücken, speichern wir nicht nur negative Energie in unserem Körper ab, sondern blockieren auch wichtige Aspekte unserer Lebenskraft und Authentizität. Über lange Zeit unterdrückte Wut kann zu einer Vielzahl von psychischen und physischen Problemen führen, darunter Verspannungen und Bauchschmerzen - sie kann aber auch Depressionen und chronische Erschöpfung begünstigen. Dies passiert, weil wir, wenn wir unsere Wut unterdrücken, auch unsere Wahrheit und unsere Vitalität unterdrücken. Bedürfnisse wegdrücken und vielleicht in einem Alltag gefangen sind, der uns nicht gut tut. Diese (Über-)Anpassung zu Gunsten von Sozialer Zugehörigkeit bindet Energie und kann unsere persönliche Weiterentwicklung blockieren.
Wie man mit Wut arbeitet
Die Arbeit mit Wut erfordert Mut und oft auch professionelle Unterstützung. Es geht darum, die Wurzeln der Wut zu erkennen, sie ehrlich zu bennenen, bewusst auszudrücken und schliesslich Wege zu finden, diese Energie in konstruktive Bahnen zu lenken. Durch gezielte Techniken wie Körperarbeit, Aufstellung und emotionale Bewusstseinsbildung kann man lernen, die Energie der Wut sinnvoll zu nutzen, statt sie zu unterdrücken. Es geht also darum, die nötigen Veränderungen zu erkennen und von der Starre ins bewusste Handeln zu kommen.
TV-Dokumentationen von SRF zum Thema Hass und Wut
Ich selbst habe im Rahmen von Wochenend-Retreats von "Tantric Lifestyle" vor wenigen Jahren den sicheren Raum gefunden, über Aktiv-Meditationen nach Osho meine innere Dunkelheit zu erforschen. Über Atem und Bewegung haben sich mir innere Bilder, gestaute Gefühle, verdrängte Erinnerungen und blockierte Ressourcen gezeigt, die ich mit Unterstützung von therapeutischer Einzelbegleitung tiefer erforschen, verarbeiten, integrieren und loslassen konnte.
Der SRF-Reporter "Donat Hofer" hat uns bei einer Gruppenarbeit von Tantric Lifestyle begleitet und die gefühlszentrierte und gestalttherapeutische Arbeit am 9. Juni 2024 in "Reporter Spezial – Auf Achse" der Schweizer Bevölkerung vorgestellt (Link siehe unten). Am Dienstag, 17. September 2024 war ich erneut im Hintergrund einer SRF-Sendung zu sehen. Dieses Mal als Therapeutin und Seminar-Teilnehmerin in einem Beitrag von "10 vor 10" zum Thema "Rage Room". Die Dozentin Nathalie Jung des IKP-Seminars zur Selbstregulierung nahm für SRF fachlich Stellung zum Umgang mit Wut.
Sie wünscht sich, dass Wut nicht unkontrolliert ausgelebt wird, weil retraumatisierungen möglich sind. Und zeigte uns eine sehr sanfte Arbeitsweise, in der innere Regungen durch Verlangsamung und Beobachtung von Körper, Geist und Emotionen bewusst wahrgenommen und gezielt verarbeitet werden können. Beide Sendungen beleuchten, wie wichtig eine bewusste Auseinandersetzung mit den Wurzeln der eigenen Wut und Verletzlichkeit ist, sie zeigen jedoch unterschiedliche Arbeits- und Herangehensweisen.
Meiner Erfahrung nach, braucht es beide Welten. Je nach Situation und Persönlichkeit. Die Welt, in der ich meine Kraft spüren und ausdrücken darf, um mich wieder an sie zu erinnern und sie zugänglich für anstehende Veränderungen zu machen. Und gleichzeitig auch die Einladung zur Reflexion, Verlangsamung und transformative therapeutische Arbeit, um Urwunden nachzunähren und sich selbst besser zu verstehen.

Im Rahmen meiner Ausbildung absolviere ich neben 260h "Unterricht" auch 20 Therapiestunden, 60h Supervision, viele Stunden im Selbststudium und mind. 180h Seminarstunden. Neben Selbstregulation gibt es auch Seminare zu Aggression, inneren Anteilen, Gestalt-Arbeit und innere Kind-Arbeit. Diese Viefalt ermöglicht mir, Menschen bedarfs- und situationsgerecht zu begleiten.
Wagst du, in deine Dunkelheit zu tauchen?
Stelle dich deinen unliebsamen Gefühlen - auch sie wollen Ausdruck finden. Es ist meine feste Überzeugung, dass die therapeutische Arbeit mit unseren "dunklen Seiten" unumgänglich dazu gehört, wenn wir uns als Individuum, Familie und Gesellschaft ein gesundes, liebevolles und selbstbestimmtes Leben erschaffen wollen. Das muss aber nicht unbedingt weh tun. Es kann auch sanft gehen. In die Ängste einzutauchen hilft, eigenen Wut- und Frustrationserfahrungen zu heilen und so neue Ressourcen für anstehende Veränderungen zu erschliessen, ohne dabei das Umfeld verletzen oder in Streit verlassen zu müssen. Die Wut-Kraft kann dich auch gezielt bei Entscheidungen unterstützen, wenn du weisst wie du sie für dich einsetzen kannst.
In meiner Arbeit unterstütze ich Menschen dabei, diesen bewussten Weg der Veränderung zu gehen. Mit dem Ziel, nicht nur die Wunden zu heilen, sondern auch ein Fundament für echte, nachhaltige Selbstliebe, innere Freiheit und Stärke zu schaffen. Ich lade dich ein, diesen Anteil in dir zu erforschen und die nötige Heilung anzugehen, die es für deinen nächsten Schritt braucht.
Links zu den TV-Sendungen
Möchtest du selbst tiefer eintauchen?
Hier findest du eine Meditation von mir, um den Zugang zum inneren Licht und zur eigenen Schattenseite zu stärken: Kostenlose Flow-Meditation Inneres Licht von Oriana Chiandusso
Weiterführende Links und Angebote:

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