Ausgangslage: Die Klientin lebt seit einigen Jahren in einer Patchwork-Familie und klagt darüber, dass sie sich nicht mehr so richtig wohl fühlt und nicht genau weiss, woran es liegt. Sie spürt, dass wenn sie nach Hause kommt, ihre Stimmung sich verändert und sie sich schwer fühlt. Sie möchte sich in der Familie wieder wohl fühlen.
Als Einstieg ins Gespräch frage ich wie es aktuell geht und wie sich der Körper anfühlt. Sie sei etwas nervös, sagt sie. Wir machen eine kleine Entspannungsübung und bewegen uns etwas im Raum. Danach kommen wir auf die Familiensituation zu sprechen.
Wir schreiben auf Postits was zur Familie gehört und verteilen diese auf dem Boden. Ich lade ein, diese zu betrachten und etwas zu sortieren. Und nun beim betrachten des gesamten Bildes noch mal bewusst das Körpergefühl wahrzunehmen. Als sich nach einer Weile die Mimik etwas verändert und Gefühle sichtbar werden, frage ich, ob sich diese im Körper lokalisieren lassen.
Die Antwort: ja, im Magen ist es schwer. Wir erforschen dieses Gefühl im Magen. Hat es eine Begrenzung? Hat es eine Farbe? Eine Konsistenz? Kann man es rausnehmen? Etc..
Langsam nimmt die Gestalt eine Form an. Es fühlt sich an, als seien es viele miteinander verknotete Kabel. Man kann sie rausnehmen, denn sie gehören hier nicht hin. Ein paar Teile bleiben jedoch gefühlt am Bauch angebunden. Gewisse Stellen sind etwas weniger dicht verknotet als andere.
Jetzt, wo die Kabel an der Luft sind und betrachtet werden, verändern sie sich. Das Bild verändert sich zu einem verknoteten Wollknäuel mit vielen unterschiedlichen Enden. Die Klientin versucht aus, diese Wollfäden in der Vorstellung etwas zu entwirren. Es ist schwierig einen Anfang zu finden. Beim längeren betrachten stellt sie fest, dass sie teilweise unterschiedliche Farben haben. Vorsichtig lockert sie das Wollknäuel in ihrer Vorstellung mit den Fingern etwas auf, damit noch mehr Licht dazu kommt.
Langsam und über mehrere Arbeitsschritte löst sich dieses Wollknäuel vor ihrem inneren Auge auf. Plötzlich verändert sich ihr Gesicht, es wird weich. Sie blickt mich erstaunt an und sagt, dass sie jetzt gerade das Gefühl habe, dass es im Raum heller geworden sei. Es sei etwas geschehen was sie nicht erklären könne.
Ich frage, wie sich ihr Körper fühle? Sie sagt, der sei entspannt und der Bauch warm, das Schwere weg. Sie fühle sich anders, als davor. Sie fühle eine Leichtigkeit in sich, die ihr neu sei.
Beim nächsten Gespräch erzählt sie, dass sich das Gefühl zu Hause tatsächlich verändert hat. Voller Tatendrang möchte sie nun in ein Thema eintauchen, das sie ebenfalls schon länger beschäftigt und stresst...
Erläuterungen
Gefühle sind Energien in unserem Körper die sich bewegen möchten. Wir kommen jedoch im Alltag immer wieder in Situationen, in welchen diese nicht frei ausgedrückt werden können. Der Körper unterstützt uns in solchen Situationen und ermöglicht uns, etwas "einzulagern". Ist die Zeit reif diese wieder loszulassen, zeigen sich diese eingelagerten Gefühle zum Beispiel in Form von Verspannungen oder Unwohlsein. Blockierte Gefühle lassen sich häufig über unsere Sinne im Körper lokalisieren und mit passenden Tools und Rahmenbedingungen auflösen und heilen.
Manchmal ist klar, woher diese eingelagerten Gefühle kommen. Manchmal bleibt es konfus und ist für den Verstand nicht nachvollziehbar. Es spielt keine Rolle, ob im Fallbeispiel oben der Klientin klar ist welche Emotionen sie im Bauch eingelagert hatte und was die einzelnen Fäden bedeuten. Die Heilung geschieht über das Wahrnehmen, Zulassen und die energetische Auflösung.
Unsere Seele hat einen natürlichen Drang nach Wachstum und Selbstausdruck, deswegen wirst du von ihr bei dieser Arbeit geführt und unterstützt. Als psychologischer Coach ist es meine Aufgabe, den Raum für die Selbstheilung zu halten und durch Fragen, Spiegeln und Angebote ins Stocken geratene Prozesse zu unterstützen.
Dies ist eine sehr achtsame und schonende Arbeitsweise. So kann jeder auf authentische Weise eigene Blockaden auflösen für seine mentale und psychische Gesundheit sorgen.
Spannend!