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Sehnsucht nach Sinnlichkeit: ein innerer Ruf

Unsere moderne Welt pulsiert vor Aktivität, Ablenkung und digitalen Reizen. In dieser hektischen Umgebung verlieren wir oft den Kontakt zu einer essenziellen Quelle unserer menschlichen Existenz: unseren Sinnen. Die Sehnsucht nach Sinnlichkeit, nach einer tieferen Verbindung mit unseren körperlichen Empfindungen, ist ein Ruf dem wir folgen sollten. Denn diese Sehnsucht ist viel mehr als ein vages Verlangen – sie ist ein innerer Aufruf, den eigenen Sinneswahrnehmungen mehr Raum und Achtsamkeit zu schenken.

 

Die Neurowissenschaftliche Perspektive

Neurowissenschaftliche Forschungen zeigen, dass unsere Sinne tief in unser Wohlbefinden und unsere psychische Gesundheit verwoben sind. Beispielsweise beeinflusst die taktille Wahrnehmung (Berührung) die Freisetzung von Oxytocin, einem Hormon, das Bindung und Vertrauen stärkt. Visuelle Reize können unsere Stimmung beeinflussen, während olfaktorische Eindrücke (Gerüche) starke emotionale Erinnerungen hervorrufen können. Unsere Sinne sind also nicht nur Pforten zur Aussenwelt, sondern auch Schlüssel zur inneren Welt unserer Gefühle und Empfindungen.


Die Kunst der Achtsamkeit und Präsenz

Die Sehnsucht nach Sinnlichkeit ist ein Weckruf zur Achtsamkeit und Präsenz im Hier und Jetzt. Indem wir bewusst auf unsere Sinneswahrnehmungen achten, können wir uns aus der Sogwirkung des Alltags lösen. Die Praxis der Achtsamkeit ermöglicht es uns, den Moment intensiver zu erleben und die Schönheit im Detail zu entdecken. Gleichzeitig ermöglicht uns Achtsamkeit, unsere Gefühle, die mit dem Körper verbunden sind, besser zu verstehen und Wahrnehmungen zu verarbeiten.


Die Essenz von Langsamkeit und Selbstfürsorge

Sinnlichkeit und Langsamkeit gehen Hand in Hand. Indem wir uns Zeit nehmen, unsere Mahlzeiten bewusst zu geniessen, die Textur von Lebensmitteln zu spüren und ihre Aromen zu schmecken, erwecken wir unsere Sinne zum Leben. Indem wir uns selbst erlauben, sinnliche Erfahrungen zu geniessen – sei es durch die Umarmung eines geliebten Menschen, den Duft von frischen Blumen oder das bewusste Spüren des Bodens unter unseren Füssen – nähren wir unsere Seele und stärken unser psychisches Wohlbefinden. So lehrt uns Sehnsucht nach Sinnlichkeit, die Eile abzulegen und das Tempo unseres Lebens bewusst zu verlangsamen. In der Verlangsamung steckt auch die Kunst, Zeit auszudehnen und tief in die Innenwelt sinken zu können.


Sinnlichkeit in der psychologischen Beratung

Als körperzentrierte psychologische Beraterin integriere ich Körper und Sinneswahrnehmungen in meine Beratungsansätze. Statt nur über Gedanken zu sprechen, helfe ich meinen Klienten, die eigene Körperweisheit zu entdecken und den leisen Sinneswahrnehmungen eine Stimme zu geben. Damit berücksichtigen wir die essentielle Verbindung zwischen psychischen, emotionalen und körperlichen Aspekten. Eine Arbeit die Sinneswahrnehmungen integriert ist kurzweilig, nährend und hat folgende wesentliche Vorteile: das Körperbewusstsein wird gestärkt, es entsteht Handlungsfähigkeit im Hier und Jetzt, mentaler Stress wird reduziert und eine gesunde Emotionsregulation wird gelernt. Zudem ist über den Körper wirkungsvolle Traumaarbeit möglich.


Fazit: dem Menschsein Raum geben

Die Sehnsucht nach Sinnlichkeit ist kein Luxus, sondern ein wesentlicher Teil unseres Menschseins. Indem wir bewusst auf unsere Sinne achten und ihnen Raum geben, öffnen wir die Tür zu einer tieferen, erfüllteren Lebenserfahrung. Die Wissenschaft unterstützt diese Erkenntnis, indem sie zeigt, wie unsere Sinne mit unserem Wohlbefinden verknüpft sind. Wenn wir den inneren Ruf nach Sinnlichkeit annehmen, können wir das Leben in seiner ganzen Fülle erfahren, die Schönheit in den kleinen Momenten entdecken und der eigenen Seele Raum für Wachstum geben. Diese Fähigkeit zu Lernen ist gerade in der heutigen digitalisierten Welt eine wichtige Ressource. In sie zu investieren dient unserer Lebensqualität und psychischen Gesundheit. 💗

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